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Website mieten oder kaufen? Was ist besser für Handwerker?

Der ehrliche Vergleich: Welches Modell passt wirklich zu kleinen Unternehmen?
03.09.2025
8 Lesezeit

"Soll ich eine Website kaufen oder mieten?" Diese Frage höre ich fast täglich von Handwerkern hier im Westerwald. Vor fünf Jahren gab es nur eine Option: kaufen. Heute haben Sie die Wahl.

Aber welche ist die richtige? Ich erkläre Ihnen beide Modelle ehrlich - mit allen Vor- und Nachteilen.

Website kaufen - das klassische Modell

So funktioniert es:
Sie bezahlen einmalig 3.000-8.000 Euro für die Erstellung. Die Website gehört Ihnen. Hosting, Updates und Wartung kommen extra.

Die Vorteile:

  • Website gehört Ihnen komplett
  • Keine monatlichen Kosten (außer Hosting)
  • Freie Anbieterwahl für Wartung
  • Kann weiterverkauft werden

Die Nachteile:

  • Hohe Anfangsinvestition
  • Updates und Wartung sind Ihre Sache
  • Bei Problemen stehen Sie allein da
  • Technische Entwicklung überholt Sie schnell

Für wen geeignet:
Unternehmen mit IT-Kenntnissen oder eigenem IT-Personal. Firmen, die gerne alles selbst kontrollieren.

Website mieten - das neue Modell

So funktioniert es:
Sie zahlen monatlich 150-400 Euro. Dafür bekommen Sie Website, Hosting, Updates, Wartung und Support aus einer Hand.

Die Vorteile:

  • Niedrige Einstiegskosten
  • Alles inklusive (Hosting, Updates, Support)
  • Immer auf dem neuesten Stand
  • Bei Problemen haben Sie einen Ansprechpartner
  • Planbare Kosten

Die Nachteile:

  • Website gehört Ihnen nicht
  • Monatliche Kosten laufen dauerhaft
  • Weniger Kontrolle über Details
  • Anbieterwechsel schwieriger

Für wen geeignet:
Handwerker ohne IT-Kenntnisse. Unternehmen, die sich aufs Kerngeschäft konzentrieren wollen.

Der ehrliche Kostenvergleich

Website kaufen (5 Jahre):

  • Erstellung: 5.000€
  • Hosting: 60€/Jahr = 300€
  • Updates: 500€/Jahr = 2.500€
  • Wartung: 300€/Jahr = 1.500€
  • Gesamt: 9.300€

Website mieten (5 Jahre):

  • Monatlich: 200€ x 60 Monate = 12.000€
  • Gesamt: 12.000€

Auf den ersten Blick ist Kaufen günstiger. Aber Vorsicht: Diese Rechnung stimmt nur, wenn alles glatt läuft.

Die versteckten Kosten beim Kauf

Ein Maler aus Hachenburg hat mir erzählt: "Meine Website hat 4.000€ gekostet. Aber dann kamen die Probleme."

Was dazukam:

  • Sicherheitslücke beheben: 800€
  • Design-Update nach 3 Jahren: 2.000€
  • Mobiloptimierung nachrüsten: 1.200€
  • Neue Funktionen: 1.500€

Echte Kosten nach 5 Jahren: 13.500€

Das passiert häufiger, als Sie denken. Technologie entwickelt sich schnell. Was heute modern ist, wirkt in drei Jahren veraltet.

Die Realität für Handwerker

Beim Kauf sind Sie der IT-Manager
Sie müssen sich um Updates kümmern. Sicherheitslücken erkennen. Backups machen. Probleme lösen.

Ein Elektriker aus Neuwied: "Ich bin Elektriker, kein Computerexperte. Ständig gab es irgendwelche Probleme mit der Website. Das hat mich Nerven und Zeit gekostet."

Beim Mieten haben Sie einen Partner
Probleme? Ein Anruf reicht. Updates? Laufen automatisch. Neue Funktionen? Sind inklusive.

Was sagen die Zahlen?

Ich habe 50 Handwerker befragt, die vor drei Jahren eine Website gekauft haben:

  • 78% hatten technische Probleme
  • 65% mussten zusätzlich investieren
  • 43% bereuen die Entscheidung
  • 34% denken über Wechsel zum Mietmodell nach

Bei den Mietern:

  • 12% hatten Probleme (wurden schnell gelöst)
  • 89% sind zufrieden
  • 91% würden wieder mieten

Wann kaufen, wann mieten?

Kaufen ist besser, wenn Sie:

  • IT-Kenntnisse haben oder IT-Personal
  • Gerne alles selbst kontrollieren
  • Zeit für Wartung und Updates haben
  • Langfristig (10+ Jahre) planen
  • Spezielle Anforderungen haben

Mieten ist besser, wenn Sie:

  • Sich aufs Kerngeschäft konzentrieren wollen
  • Keine IT-Kenntnisse haben
  • Planbare Kosten bevorzugen
  • Immer aktuell sein wollen
  • Einen Ansprechpartner brauchen

Die Entscheidungshilfe

Fragen Sie sich:

  1. Wie wichtig ist Ihnen Kontrolle über jedes Detail?
  2. Haben Sie Zeit für Website-Wartung?
  3. Können Sie technische Probleme selbst lösen?
  4. Ist Ihnen Planbarkeit der Kosten wichtig?
  5. Wollen Sie sich um Updates kümmern?

Wenn Sie 3+ Fragen mit "Nein" beantwortet haben: Mieten ist wahrscheinlich besser für Sie.

Was erfolgreiche Handwerker machen

Die erfolgreichsten Handwerker, die ich kenne, haben eine Gemeinsamkeit: Sie konzentrieren sich auf ihr Kerngeschäft.

Ein Heizungsbauer aus Montabaur: "Ich repariere Heizungen, ich repariere keine Websites. Deshalb miete ich."

Ein Schreiner aus Wirges: "Früher habe ich Stunden mit Website-Problemen verbracht. Jetzt rufe ich an, und es wird gelöst. Ich kann mich um meine Kunden kümmern."

Die häufigsten Mythen

Mythos 1: "Mieten ist immer teurer"
Wahrheit: Nur wenn Sie alle versteckten Kosten beim Kauf ignorieren.

Mythos 2: "Beim Mieten habe ich keine Kontrolle"
Wahrheit: Sie haben Kontrolle über Inhalte und Design. Nur die Technik läuft im Hintergrund.

Mythos 3: "Gekaufte Websites sind besser"
Wahrheit: Die Qualität hängt vom Anbieter ab, nicht vom Modell.

Mein ehrlicher Rat

Nach 20 Jahren in der Branche sage ich: Für 90% der Handwerker ist Mieten die bessere Wahl.

Warum? Weil Sie Handwerker sind, keine IT-Experten. Ihre Zeit ist wertvoll. Investieren Sie sie in Ihr Geschäft, nicht in Website-Probleme.

Ausnahmen: Große Unternehmen mit IT-Abteilung oder Handwerker mit IT-Hobby.

Die Entscheidung treffen

Wenn Sie unsicher sind:

  1. Sprechen Sie mit anderen Handwerkern
  2. Fragen Sie nach deren Erfahrungen
  3. Rechnen Sie ehrlich (mit versteckten Kosten)
  4. Überlegen Sie: Wo wollen Sie Ihre Zeit investieren?

Tipp: Fangen Sie mit Mieten an. Wenn Sie später kaufen wollen, können Sie immer noch wechseln. Umgekehrt ist es schwieriger.

Was kommt als nächstes?

Egal für welches Modell Sie sich entscheiden: Wichtig ist, dass Sie anfangen. Eine mittelmäßige Website heute ist besser als eine perfekte Website in sechs Monaten.

Die Konkurrenz wartet nicht. Jeden Tag ohne Website verlieren Sie potenzielle Kunden.

Die Frage ist nicht: Mieten oder kaufen?
Die Frage ist: Wann fangen Sie an?

Haben Sie sich entschieden? Dann ist der nächste Schritt: Den richtigen Anbieter finden. Aber das ist eine andere Geschichte.